Passionsblume Blüte

Passionsblume: Einfach die wichtigsten Infos zur Pflanze

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Charakteristisch für die Passionsblumen sind ihre auffallenden Blüten. Je nach Art können diese nahezu jede Farbe aufweisen.

Was ist Passionsblume und wo findet man sie?

Die botanische Bezeichnung für die Passionsblume ist Passiflora. Sie gehört zur Familie der Passionsblumengewächse und auf der ganzen Welt sind mehr als 530 Arten von ihr bekannt. Einige wenige haben ihren Ursprung in Australien, Nordamerika und Asien. Die meisten jedoch kommen aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas.

Wie sehen die Blüten der Passionsblume aus?

Die Blüten der Passionsblume sind radiär symmetrisch und je nach Art können diese einen Durchmesser von bis zu 18 Zentimeter aufweisen. Die äußerst auffällige Blüte der Passionsblume wird aus mehreren freien Kronblättern und einem Strahlenkranz aus Staminodien, die faserförmig sind, gebildet. In der Mitte der Blüte stehen ausgeformte, die Blüte überragende fünf sogenannte Staubblätter und drei Narben.

Passionsblume Blüte
Passionsblume Blüte

Was charakterisiert die Samen der Passionsblume?

Nachdem die Befruchtung erfolgreich war, bilden sich aus den Blüten essbare Früchte aus. Die Passionsfrucht zählt in der Botanik zu den Beeren. Die Früchte haben eine feste Haut und sind meist kugelig oder oval. Das Fruchtfleisch hat einen süßlich, bitteren oder sauren Geschmack.

In der Frucht sind jede Menge Samen vorhanden, welche jeder einzelne mit einem geleeartigem Gewebe umgeben ist. Wer eine Passionsblume vermehren möchte, benötigt diese Samen, denn nur damit lässt sich eine Vermehrung überhaupt durchführen. Man entnimmt die Samen aus einer reifen Passionsfrucht und entfernt dann das Gewebe herum.

Damit man die Keimfähigkeit verbessern kann, ist es ratsam, die Samen für einen Tag in Raumtemperatur warmen Wasser quellen zu lassen. Danach sät man sie in ein nährstoffarmes Substrat, wobei man die Samen nur leicht mit Erde bedeckt. Zum Keimen ist eine Temperatur von 25 bis 28 Grad zwingend notwendig.

Kann man die Passionsblume selbst anbauen?

Diese Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten. Wer die Passionsblume selbst anpflanzen möchte, sollte einen sonnigen und gellen Standort wählen, wo sich keine Stauhitze bilden kann.

Eine regelmäßige Bewässerung der Pflanze ist unabdingbar, denn die Erde sollte immer feucht sein. Staunässe, jedoch, kann zu Stängelfäule und Wurzelfäule führen. Bei perfekten Gegebenheiten können sich sogar Früchte entwickeln. Allerdings fallen diese meist sehr viel kleiner aus, als die Früchte in der natürlichen Umgebung.

Die Passionsblumen können ruhig vom Frühsommer bis in den Herbst im Freien stehen. Als Erde kann herkömmliche Blumenerde genutzt werden. Allerdings sollte sie mit Tongranulat angereichert sein, damit sie durchlässiger ist. Wichtig ist, dass man der Passionsblume eine Rankhilfe zur Verfügung stellt. Mit einer Wuchshöhe von knapp fünf Metern eignen sie sich auch ideal als Sichtschutz.

Wie nutzt man Passionsblume?

Als Passionsblumen-Kraut bezeichnet man das getrocknete Kraut der fleischfarbenen Passionsblume. Es kann zur Linderung von unterschiedlichen Beschwerden angewendet werden. Erhältlich ist es als Tee, Kraut, Tinktur aber auch in Form von Präparaten und Tabletten. Hauptsächlich angebaut wird das Kraut in Indien, USA und in Teilen Südeuropas.

Die fleischfarbene Passionsblume beinhaltet nur eine geringe Konzentration an cyanogenen Glykosiden. Daher ist dieses Kraut im Gegensatz zum Kraut von anderen Arten der Passionsblume unbedenklich. In vielen der anderen Arten liegt eine enorme Konzentration von Blausäure-Glykosiden vor, was zu Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel führt.

Gegen welche Krankheiten hilft Passionsblume?

Bis heute gibt es nur wenige veröffentlichte Studien, die die Wirkung der Passionsblume belegen könnten. Allerdings gibt es eine Vielzahl an durchgeführte Untersuchungen, welche den angstlösenden und beruhigenden Effekt nachweisen können. Um allerdings von einem absoluten Effekt der Passionsblume sprechen zu können, sind noch viele weitere Untersuchungen und Studien notwendig.

Eine Studie hat aufgezeigt, dass Patienten mit einer generalisierten Angststörung ein Passionsblumen-Präparat ebenso gut helfen kann wie 30 mg Oxazepam pro Tag bei einer Behandlungsdauer von etwa 4 Wochen. Jedoch ist zu erwähnen, dass nur 36 Probanden an der Studie teilnahmen und der Placebo-Teil fehlte.

Zwei weitere durchgeführte Studien konnten nachweisen, dass ein Passionsblumen-Extrakt, welches vor einer Operation eingenommen wird, die Angst vor der Operation lindern kann. Doch auch hier waren nur 60 Teilnehmer an der Studie beteiligt.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2013/daz-12-2013/was-von-passionsblume-lavendel-und-johanniskraut-zu-erwarten-ist

Passionsblume wird gerne bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt:

  • Nervosität
  • innere Unruhe
  • Reizbarkeit
  • Stress
  • Erschöpfung
  • Angstzuständen
  • Rückenschmerzen
  • Verspannungen
  • Schlafstörungen

Tee aus dem Kraut der Blume kann auch bei Menstruationsbeschwerden und Bauschmerzen eingesetzt werden, da es eine krampflösende und entspannende Wirkung hat. Patienten mit einer leichten Hypertonie nehmen Passionsblume als natürlicher Blutdrucksenker ein.

Wie hilft Passionsblume gegen Depressionen?

Hauptsächlich wegen ihrer beruhigenden Wirkung auf das Gehirn und die Psyche wird die Passionsblume gerne bei Depressionen angewendet. Aufgrund ihres geringen Gehalts an Glykosiden und nur wenig Harman-Alkaloiden ist sie sehr gut verträglich.

Vor allem wirkt die Passionsblume:

  • angstlösend
  • beruhigend
  • entspannend

Wie die Wirkweise der Passionsblume ist, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Allerdings ist anzunehmen, dass die Passionsblume die entspannende Wirkung von Gamma-Aminobuttersäuren, kurz GABA, im Gehirn deutlich erhöht. Depressionen und Nervosität stehen in direkter Verbindung mit einem GABA-Mangel. Die Passionsblume verstärkt die GABA Rezeptoren im Gehirn, gleicht diesen Mangel also aus und entfacht eine beruhigende Kraft.

Wie hilft Passionsblume gegen Stress?

Bei innerer Unruhe und Stress kann die Passionsblume hervorragend helfen. Zu verdanken hat man dies, den enthaltenen Flavonoiden, Protocatechusäure und p-Hydroxybenzoesäure und nicht zu vergessen den ätherischen Ölen. Dies hilft abends abschalten und die Akkus während der Nacht wieder aufladen zu können.

In medizinischen Untersuchungen wurden mehrfach die positiven Auswirkungen der Pflanze auf die Lebensqualität und die Stressresistenz bei Menschen mit Stress und nervöser Unruhe getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass besonders das Stresslevel dank Passionsblumenextrakt heruntergefahren werden konnte und die Lebensqualität sowie der Schlaf deutlich verbessert wurden.

Was sind die Nachteile von Passionsblume?

Schwangerer Frauen sollte eher die Finger von Passionsblumen Präparate lassen, denn mitunter können sie Wehen auslösen. Bevor man es in der Stillzeit anwendet oder bei Kindern sollte man auf jeden Fall mit einem Arzt oder einem Apotheker sprechen.

Die Passionsblume kann zu Schläfrigkeit führen und den Blutdruck senken, daher kann es eventuell die Fahrtüchtigkeit negativ beeinflussen. Darum wird vom Autofahren, unter Einfluss von Passionsblume, dringend abgeraten. Besonders gilt dies bei einer kombinierten Einnahme mit Hopfen, Melisse, Johanniskraut oder Baldrian.

Wo kann man Passionsblume kaufen?

Präparate der Passionsblume wie Kapseln, Tee, Tropfen oder Tabletten sind in Drogerien und Apotheken erhältlich. Wie man diese richtig anwendet und dosiert, sollte man aus der Packungsbeilage entnehmen, oder noch besser, sich von einem Apotheker oder Arzt erklären lassen.

Wie lange dauert es, bis die Wirkung der Passionsblume eintritt?

Tagsüber entfaltet die Passionsblume eine beruhigende Wirkung, während sie abends eine schlafanstoßende Wirkung hat. Eine volle Wirkung allerdings lässt sich, wie bei nahezu allen pflanzlichen Beruhigungsmitteln, erst bei einer regelmäßigen Einnahme über einen längeren Zeitraum von etwa vier Wochen erreichen.

Wie wird die Passionsblume dosiert und eingenommen?

Eine einheitliche Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn die Hinweise zur Dosierung variieren. Vor allem werden Kapseln völlig anders dosiert als Tees. Darum ist immer in der Packungsbeilage nachzulesen, wie die Einnahme und die empfohlene Dosierung ist. In der Regel werden meist 2 bis 3 Kapseln oder Tabletten pro Tag empfohlen, welche mit reichlich Wasser eingenommen werden sollten. Die Einnahme sollte während der Mahlzeiten erfolgen.

Wann ist die Einnahme von Passionsblume sinnvoll und wann nicht?

Wie bereits erwähnt, kann keine sofortige Wirkung bei der Einnahme von Passionsblume garantiert werden. Die Behandlung lohnt sich daher für Menschen, die keinen sofortigen Effekt brauchen. Vor allem ist die Einnahme dann sinnvoll, wenn man eine langfristige Besserung der psychischen Gesundheit erlangen will.

Weiß man beispielsweise, dass am nächsten Tag eine stressige Situation bevorsteht, kann man mit der Einnahme von Passionsblume Präparaten die Stressresistenz enorm steigern. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Beruhigungsmitteln besteht bei Passionsblume, auch bei regelmäßiger Anwendung keine Gefahr der Abhängigkeit.

Zu welchen Wechselwirkungen kann es kommen?

Mögliche Wechselwirkungen sind kaum welche bekannt. Weder mit anderen frei verkäuflichen noch rezeptpflichtigen Medikamenten. Allerdings ist davon auszugehen, dass eine zeitgleiche Einnahme von blutdrucksenkenden oder beruhigenden Medikamenten und Passionsblume diese Effekte noch verstärken. Aus diesem Grund sollte man immer den Arzt oder Apotheker über sämtliche Medikamente, die man einnimmt oder vorhat, einzunehmen informieren.

Welche Nebenwirkungen hat Passionsblume?

Passionsblume gilt im Allgemeinen als absolut sicher. Allerdings kann es trotzdem zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Schläfrigkeit: Aufgrund ihrer beruhigenden und entspannenden Wirkung kann es in manchen Fällen zu einer enormen Schläfrigkeit und Müdigkeit kommen.
  • Schwindel: Die Einnahme von Passionsblume kann mitunter zu Schwindel führen.
  • Verwirrtheit: Diese Nebenwirkung kommt zwar selten vor, dennoch muss sie erwähnt werden. Die Orientierung kann durch die Einnahme von Passionsblume gestört werden.
  • Niedriger Blutdruck: Die Passionsblume wirkt blutdrucksenkend, das bedeutet, dass sie nicht eingenommen werden sollte, wenn man ohnehin schon einen niedrigen Blutdruck hat.

Welche alternative Wirkung hat die Passionsblume auf den Körper?

Die Passionsblume hat nicht nur eine beruhigende Wirkung auf die Psyche und kann bei Depressionen helfen, sondern sie hat auch noch andere positive Effekte auf den Körper. Welche das sind, zeigt der folgende Überblick:

Passionsblume gegen erhöhten Bluthochdruck

Aufgrund einer Studie, welche im Journal Nutrition Biochemistry veröffentlicht wurde, kann gesagt werden, dass die Einnahme von Passionsblume nachweislich den Blutdruck senken kann. Das heißt, dass die Passionsblume bei vielen Patienten mit leicht erhöhtem Blutdruck als Alternative zu chemischen Blutdrucksenker eingesetzt werden kann.

Passionsblume gegen Nervöse Magen-Darm-Beschwerden

In vielen Studien konnte belegt werden, dass die Passionsblume nützlich sein kann, um neuropathische Schmerzen, wie nervöse Magenschmerzen, zu behandeln. Die Passionsblume hat nämlich eine sehr beruhigende und entspannende Wirkung auf den gesamten Magen-Darm-Trakt.

Passionsblume gegen Haarausfall bei Frauen

Nicht nur bei hormonell bedingtem, sondern auch bei stressbedingtem Haarausfall kann Passionsblume helfen. Das Hormon Östrogen fördert nicht nur die Reifung der Eizelle, sondern hat auch großen Einfluss auf das Wachstum der Haare. Ein Abfall des Östrogenspiegels kann daher zu schlimmen Haarausfall führen. Die Passionsblume enthält Phytohormone, welche eine fast identische Wirkung haben wie Östrogen und somit die Regeneration und das Wachstum der Haare fördert.

Passionsblume gegen Menopausebeschwerden

Meist sind die Beschwerden, welche die Frau in den Wechseljahren erleiden muss, auf die Hormonschwankungen zurückzuführen. Auch bei diesen Beschwerden können die, in der Passionsblume, enthaltenen Phytohormone den Hormonhaushalt der Frau auf natürliche Weise regulieren.

Passionsblume gegen Hautprobleme

Bei der Hautpflege wird die Passionsblume immer häufiger eingesetzt. Aus den Samen kann ein Öl, welches reich an Linolsäuren ist, gewonnen werden. Linolsäure ist sehr feuchtigkeitsspendend, wodurch ein reines Hautbild unterstützt wird.

Fazit zur Passionsblume

Die Passionsblume ist nicht nur eine wunderschöne tropische Frucht, die man auch hier bei uns anpflanzen und bestaunen kann, sondern die Passionsblume kann noch viel mehr.

Das Passionsblumen-Kraut wird nämlich zur Herstellung von Passionsblumenextrakten, Tees und Präparaten verwendet, welche einem bei einer regelmäßigen Einnahme das Leben in gewisser Hinsicht angenehmer machen können.

Die Passionsblume hat eine hervorragend beruhigende und entspannende Wirkung, was bei Depressionen und Stress eine angenehme Linderung verschaffen kann. Zu beachten ist allerdings, dass Passionsblume nicht angewendet werden sollte, wenn man schwanger ist oder stillt, denn dazu gibt es keine ausführlichen Studien.

Ebenso wird von einer Einnahme abgeraten, wenn man niedrigen Blutdruck hat, da Passionsblume den Blutdruck zusätzlich senkt.

Hält man sich an die Packungsbeilage und klärt die Einnahme mit einem Arzt oder Apotheker ab, kann im Grunde genommen aber nichts schiefgehen, da Passionsblume keine bis kaum Nebenwirkungen aufweist.

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