Johanniskraut Nebenwirkungen: Diese Nebenwirkungen können auftreten! 1

Johanniskraut Nebenwirkungen: Diese Nebenwirkungen können auftreten!

Johanniskraut.net kann Ihnen nur eine erste Richtung zum Thema Johanniskraut geben. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Johanniskraut Nebenwirkungen: Wie alle wirksamen Substanzen oder Heilpflanzen kann auch Johanniskraut in seltenen Fällen eine Art Überreaktion des Organismus hervorrufen oder im Zusammenspiel mit anderen Arzneien unerwünschte Kreuz- oder Nebenwirkungen auslösen. In der Regel gilt: Wer keine weiteren Medikamente nimmt, für den ist Johanniskraut nahezu ohne Nebenwirkungen.

Zudem sind eventuelle Nebenwirkungen von Johanniskraut im Regelfall ungefährlich. Dies trifft auch auf die Anwendung bei Kindern zu. Seine Vorzüge überwiegen bei weitem jeden eventuellen Nachteil. Ein weiterer Pluspunkt für Johanniskraut: Negative Absetzerscheinungen sind in keinem Fall zu befürchten.

Die bekannten Nebenwirkungen bei einer Einnahme von Johanniskrautpräparaten
Folgende Nebenwirkungen können auftreten, müssen allerdings nicht. Wie bei allen anderen Medikamenten, reagiert jeder Mensch auch bei Johanniskraut unterschiedlich. Außerdem ist zu beachten, dass die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen je nach Anwendung (Salbe, Spritze, Dragees) variieren können.

Die Nebenwirkungen

Johanniskrautpräparate können neben den oben genannten Nebenwirkungen auch Übelkeit und Kopfschmerzen verursachen. Jedoch kommt es bei der Einnahme der pflanzlichen Mittel viel seltener zu Nebenwirkungen als bei vielen anderen Antidepressiva.

Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen:

  • Photosensibilisierung ( Lichtempfindlichkeit)
  • sonnenbrandähnliche Reaktionen der Haut
  • Blasenbildung

Zu den seltenen Nebenwirkungen zählen:

  • Allergische Reaktionen, insbesondere Hautausschlag
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Müdigkeit
  • Benommenheit
  • Unruhe
  • Mundtrockenheit

Nebenwirkungen, die vereinzelt auftreten können:

  • Manien (übersteigerte Hochstimmungen)

Zahllose Studien haben dokumentiert, dass Johanniskraut ein bewährtes und gut verträgliches Naturheilmittel ist. Sehr selten jedoch reagieren Personen auch ohne die Einwirkung anderer Arzneien mit negativen Symptomen. Dazu zählen möglicherweise

  • Magenprobleme, wie Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit
  • Herzklopfen, Unruhe, Bluthochdruck
  • Kopfschmerzen
  • leichte Schwellungen an den Augenlidern
  • Schwitzen, Juckreiz
  • Symptome einer Sonnenallergie mit Bläschen und Hautrötung
  • von Natur aus erhöhte Lichtempfindlichkeit verstärkt sich und beeinträchtigt die Augen
  • Gewichtszunahme

Falls eine dieser Nebenwirkungen auftritt, kann das Präparat entweder ganz abgesetzt werden, oder aber die Patienten testen eine Reduktion der Tagesdosis oder wechseln die Darreichungsform, etwa von Pulver oder Extrakt in Kapselform auf Tee, homöopathische oder Bachblüten-Zubereitung oder auf die innerliche Anwendung von Johanniskraut- Rotöl.

Wenn Johanniskraut nicht oder kaum hilft, was bei einer Depression der Fall sein kann, gilt es, Ursachenforschung zu betreiben. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass beispielsweise entzündliche Prozesse im Organismus, chronische Magen-Darm-Erkrankungen ebenso wie andere chronische Krankheitsverläufe, hormonelle Verschiebungen oder Schilddrüsen-Erkrankungen zu Depressionen führen. Hier kann Johanniskraut nur oberflächlich helfen –erst wenn die tatsächlichen Auslöser beseitigt sind, weicht auch die niedergeschlagene Stimmung.

Ist eine Gewichtszunahme als Nebenwirkung zu befürchten?

Nur wenige Patienten konnten unter der Einnahme von Johanniskraut eine Zunahme des Gewichts feststellen. In den wenigen Fällen handelte es sich um ein paar Kilogramm. Ob jetzt tatsächlich das Johanniskraut-Präparat der Auslöser der Gewichtszunahme war, lässt sich nicht beweisen. Wem die Gefahr einer Gewichtszunahme aber zu heikel ist, kann das Präparat wechseln oder auf Tee umsteigen. Selbst eine Reduzierung der Dosis kann schon entgegenwirken. Doch eine Gewichtszunahme kann auch einfach daran liegen, dass sich Betroffene psychisch sehr viel besser fühlen und daher einen gesteigerten Appetit empfinden.

In einigen seltenen Fällen beobachten Patienten unter der Einnahme von Johanniskraut-Präparaten eine Gewichtszunahme, die ein paar Kilogramm betragen kann. Ob eine solche Gewichtszunahme durch Johanniskraut ausgelöst wird oder ob sie auf andere Faktoren zurückgeht, lässt sich oft schwer feststellen. Wem das irritiert oder stört, der sollte das Präparat wechseln oder von Extrakt auf Tee oder auf die homöopathische Zubereitung umsteigen. Eventuell hilft auch eine Verringerung der Dosis oder ein Wechsel hin zu den homöopathischen Zubereitungen (Urtinktur von Hypericum, Potenzierung D3 oder D6).

Eine Erklärung, warum in einigen Fällen eine leichte Gewichtszunahme stattfindet, macht Sinn: Die Betroffenen fühlen sich durch die Behandlung mit Johanniskraut besser, weshalb der Appetit ausgeprägter wird.

Johanniskraut und die Sonnenempfindlichkeit

Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut, und damit ihre Fähigkeit, Licht und Sonne effektiver zu nutzen: Das ist einerseits positiv, um die körpereigene Produktion von Vitamin D in Schwung zu bringen. Andererseits steigt die Gefahr eines Sonnenbrandes – draußen im Freien ebenso wie unter den Röhren des Solariums. Möglicherweise führt die verstärkte Sonnenempfindlichkeit zu Rötungen und Bläschen wie bei einer Allergie.

Generell gilt: Für die Zeit der Einnahme sind ungeschützte Bäder in der prallen Sonne und auch das Solarium nicht empfehlenswert. Wer ohnehin lichtempfindlich ist, entwickelt womöglich sogar Symptome einer Bindehautentzündung: Die Augen jucken und tränen dann. Auch eine angeborene Allergie auf Johanniskraut ist möglich und führt zu einer Reaktion von Haut und Augen.

Ist Müdigkeit eine weitere Nebenwirkung?

Müdigkeit kann ein Symptom sein, welches sich bei langfristiger Einnahme von Johanniskrautpräparaten einstellen kann. Doch in vielen Fällen wird diese Entspannung und Müdigkeit als wohltuend empfunden, wenn Schlaflosigkeit, Unruhe und Nervosität endlich nachlassen. Zudem wird die Müdigkeit eher als Zeichen für eine beginnende Regeneration angesehen. Wer allerdings diesen Zustand als störend und lang anhaltend empfindet, sollte die Tagesdosis reduzieren.

Müdigkeit ist ein Symptom, das sich bei längerer Einnahme von Johanniskraut einstellen kann. Dabei kann es sich durchaus um eine (seltene) Unverträglichkeit handeln. Manchmal wird die Entspannung nach dem Abklingen von Nervosität, Unruhe, Schlaflosigkeit und anderen Beschwerden als Müdigkeit und erhöhtes Schlafbedürfnis interpretiert – dabei ist sie nur ein Zeichen für eine beginnende Regeneration. Wer die Müdigkeit als anhaltend und störend empfindet, sollte zunächst die Tagesdosis verringern.

Besonderheiten

Wer innerliche Johanniskrautpräparate einnimmt, mit einer Dosis von 200 Milligramm pro Tag oder derselben Menge des Extrakts als Öl anwendet, sollte eine zu starke UV-Bestrahlung vermeiden. Besonders auf lange Sonnenbäder, Höhensonne und Solarium sollte verzichtet werden.

Johanniskraut Nebenwirkungen

Wie riskant sind die Wechsel- oder Nebenwirkungen?

Mit dem Blick auf die Wechselwirkungen mit bestimmten Präparaten sind hoch dosierte Johanniskraut-Zubereitungen verschreibungspflichtig. Im Vergleich zu den Risiken, die beispielsweise viele Psychopharmaka bergen, ist Johanniskraut extrem gut verträglich. Die beschriebenen Nebenwirkungen treten nur äußerst selten auf und sind selbst dann nicht gefährlich. Eine verringerte Tagesdosis, eine Einnahme-Pause oder die Anwendung einer anderen Form der Zubereitung helfen, eventuell auftretende Nebenwirkungen zu umgehen oder auszuschalten.

Für Johanniskraut existieren einige eindeutige Gegenanzeigen, sollte der Anwender gleichzeitig bestimmte Medikamente einnehmen. Denn die zu erwartenden Wechselwirkungen wären in diesem Falle riskant. Werden daher noch andere Medikamente eingenommen, sollten Patient und Arzt sich unbedingt abstimmen. Außerdem sollten sie bei der Einnahme hoch dosierten Hypericums stets auf außergewöhnliche Symptome oder Befindlichkeitsstörungen achten und entsprechend reagieren.

Die Wechselwirkungen

Wie riskant sind Neben- oder Wechselwirkungen?

Aufgrund der Wechselwirkungen mit bestimmten anderen Medikamenten, sind die hoch dosierten Johanniskraut-Zubereitungen auch verschreibungspflichtig. Doch vergleicht man die Risiken, die bei vielen anderen Antidepressiva vorliegen, ist das Johanniskraut hervorragend verträglich. Nebenwirkungen treten in außergewöhnlichen Fällen auf und sind selbst dann ungefährlich. Um auftretende Nebenwirkungen auszuschalten oder zu umgehen, kann man entweder die Tagesdosis verringern, eine Pause der Einnahme machen oder das Johanniskraut in einer anderen Form anwenden.

Es bestehen eindeutige Kontraindikationen (Gegenanzeigen), falls ein Mensch gleichzeitig noch andere bestimmte Medikamente einnimmt. In diesem Fall wären mögliche Wechselwirkungen äußerst riskant. Wer also neben Johanniskraut noch andere Medikamente einnimmt, sollte sich unbedingt von einem Arzt beraten und aufklären lassen. Zudem sollte man bei der Einnahme von hoch dosiertem Johanniskraut immer auf negative Auswirkungen achten und dann entsprechend reagieren.

Dadurch, dass Johanniskraut die Aktivität des Enzyms Cytochrom P450 3A4 verstärkt, werden Wirkstoffe von vielen anderen Medikamenten sehr viel schneller über die Leben abgebaut, als dies eigentlich der Fall sein sollte. Bei betroffenen Menschen wurden im Blut eine sehr viel geringere Wirkstoffkonzentration der jeweiligen zu behandelnden Krankheit gefunden. Damit wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von Johanniskraut die Wirkung einiger anderer Medikamente verringern oder auch komplett aufheben kann. In solch einem Fall ist es ratsam, mit seinem Arzt zu besprechen, ob eine Reduzierung der Dosis von Johanniskraut oder ein Absetzen Sinn ergibt. In einigen Fällen ist es auch möglich, auf eine andere Zubereitungsart umzusteigen. Wenn zeitlich bestimmte Medikamente eingenommen werden, ist es absolut riskant und in keinem Fall zu empfehlen, eine Selbstmedikation durchzuführen. Leidet man nämlich an einer schlimmen Erkrankung können die Interaktionen im Körper schlimmen Folgen haben.

Schwächt Johanniskraut die Wirkung der Pille?

Noch ist es umstritten, ob die Einnahme von Johanniskraut die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel so extrem reduzieren kann, dass eine ungewollte Schwangerschaft entstehen könnte.
Doch es existieren bereits deutliche Hinweise darauf, dass dieselbe Vorsicht geboten ist, wie bei einer Einnahme von Antibiotika. Diese können bekanntlich die Pille unwirksam machen.
Die Wirkstoffe der Antibabypille werden über die Leber abgebaut. Da Johanniskraut für die Weiterverarbeitung dieser Enzyme anregt, können die Hormone aus der Antibabypille, welche den Eisprung unterdrücken sollen, nicht lange genug in der Blutbahn bleiben, um ihre Wirkung zu entfalten. Zwischenblutungen, die festgestellt wurden, sind darauf ein deutlicher Hinweis.

Es ist vollkommen ungeklärt bisher, ob hormonelle Verhütungen, ob lokal oder etwa der Nuva-Ring von der Herabsetzung der Wirkstoffe betroffen sind. Beim Nuva-Ring gelangen zwar die Hormone nicht in den Verdauungstrakt, weil sie vor Ort wirken, doch abgebaut werden sie ebenfalls über die Leber. Sollen Frauen die Johanniskrautpräparate für längere Zeit einnehmen, sollten sie eventuell zu einer anderen Verhütungsform wechseln.

Noch ist umstritten, ob die Einnahme von Johanniskraut-Präparaten tatsächlich die Wirkung von hormonellen Verhütungsmitteln so stark herabsetzt, dass es zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen kann. Allerdings existieren Hinweise darauf, dass ähnliche Vorsicht geboten ist wie bei der Einnahme von Antibiotika, die ebenfalls die Pille unwirksam machen. Tatsächlich gehört die Antibabypille zu den Medikamenten, deren Wirkstoffe über die Leber abgebaut werden. Weil Johanniskraut das für diese Weiterverarbeitung verantwortliche Enzym stark anregt, verweilen die Hormone aus der Pille, die den Eisprung steuern beziehungsweise unterdrücken sollen, nicht lang genug in der Blutbahn, um ihre Wirkung zu entfalten. Unregelmäßigkeiten im Zyklus, beispielsweise Zwischenblutungen, sind ein Hinweis darauf. In der Literatur finden sich Hinweise auf ungewollte Schwangerschaften in Fällen, in denen die Pille gleichzeitig mit Johanniskraut verwendet wurde.

Andere Wissenschaftler schätzen das Risiko einer vollständigen Neutralisierung der Pille dagegen als sehr gering ein. Auch Frauen, die die Pille aus anderen Gründen als zur Verhütung einnehmen, müssen bei gleichzeitiger Verwendung von Johanniskraut mit leichteren Nebenwirkungen rechnen.

Ob lokale, hormonelle Verhütung wie beispielsweise mit dem Nuva-Ring betroffen ist, ist gänzlich ungeklärt – hier wirken die Hormone vor Ort und gelangen nicht über den Verdauungstrakt in die Blutbahn. Abgebaut werden sie allerdings zwangsläufig ebenfalls über die Leber.

Soll Johanniskraut längerfristig gegen Depressionen eingenommen werden, müssen Frauen eventuell auf eine andere Form der Verhütung zurückgreifen. Manchmal hilft es auch, schlicht die Pille abzusetzen oder wechseln. Diese greift je nach Zusammensetzung und Hormondosierung oft so stark in das Befinden ein, dass sie für sich depressive Verstimmungen verursacht.

Kann man Johanniskraut auch im Sommer einnehmen?

Die Einnahme von Johanniskrautpräparaten ist auch im Sommer möglich. In der Regel sind die Dosen des Johanniskraut so gering, dass keine entsprechenden Reaktionen hervorgerufen werden. Nur in ganz seltenen Fällen wurde eine erhöhte Lichtempfindlichkeit nachgewiesen. Wer allerdings die entsprechende Dosis von 600 mg Johanniskrautextrakt am Tag nicht überschreitet, wird auch nicht an einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit der Haut zu leiden haben.
Allerdings sollte jeder, der Johanniskrautpräparate einnimmt, einen Sonnenschutz, der seinem Hauttyp entspricht, auftragen, bevor er in die Sonne geht. Vermieden werden sollte das Solarium und die Höhensonne.

Beansprucht Johanniskraut die Leber stark?

Da das Johanniskraut über die Leben abgebaut wird, steht es im Verdacht, die Leber zu schädigen und die Leberwerte ungünstig zu verändern. Wer also eine längere Zeit Johanniskrautpräparate zu sich nimmt, sollte regelmäßig seine Leberwerte kontrollieren lassen.

Johanniskraut wirkt anregend auf die Leber und fördert daher den Abbau vieler Substanzen – ein Grund für die Wechselwirkung mit einer Reihe von Medikamenten. Leberschädigend wirkt Hypericum auf gar keinen Fall. Genau das Gegenteil kann festgestellt werden.

Gibt es Wechselwirkungen mit Herzmedikamenten?

Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Herzmedikamenten und Johanniskraut ist Vorsicht geboten. Die Wirkstoffe, Glykoside, die für eine normale Herzfrequenz sorgen und das Herz kräftigen, sorgen dafür, dass ein geschädigtes Herz effektiver arbeiten kann. Digitalis, der Wirkstoff des roten Fingerhutes, eignet sich als eine der Substanzen dafür. Doch auch diese werden bei einer zeitgleichen Einnahme von Johanniskrautextrakten verstärkt und werden rascher abgebaut, sodass sie ihre Arbeit nicht mehr leisten können. Auch Medikamente, die bei Herzrhythmusstörungen zum Einsatz kommen, verlieren in Zusammenhang mit Johanniskraut ihre Wirkung.

Als Glykoside werden Wirkstoffe bezeichnet, die das Herz kräftigen und zugleich die Herzfrequenz senken, die also ein durch Krankheit oder Fehlentwicklung geschwächtes Herz effektiver arbeiten lassen. Die Wirkstoffe des Roten Fingerhutes, als Digitalis bekannt, ist einer der Substanzen, die sich dazu eignen. Doch auch diese Substanzen werden bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut verstärkt und rascher abgebaut und können so ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Auch andere Präparate, die beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden, verlieren bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut an Wirksamkeit.

Wechselwirkungen mit Asthmapräparaten

Eine Einnahme von Johanniskraut ist keinesfalls zu empfehlen, wenn gleichzeitig eine Asthmabehandlung mit Theophyllin geführt wird. Theophyllin ist der Wirkstoff, der bei den meisten Asthmapräparaten eingesetzt wird. Er wird über die Leber wieder abgebaut. Besonders wird es zur Vorbeugung von asthmatischen Anfällen oder bei der Behandlung von COPD, der chronischen Lungenerkrankung, eingesetzt. Hier ergaben Untersuchungen, dass dieser Wirkstoff in Verbindung mit Johanniskraut sehr viel schneller abgebaut wird, was dazu führt, dass der Betroffenen keinen ausreichenden Schutz mehr vor Lungenverkrampfungen und Asthmaanfällen mehr hat.

Theophyllin ist der Wirkstoff gängiger Asthma-Präparate, der oral verabreicht, über den Darm ins Blut gelangt und über die Leber wieder abgebaut wird. Angewendet wird Theophyllin zur Vorbeugung schwerer Asthmaanfälle, bei chronischen Lungenerkrankungen wie COPD sowie beim Lungenemphysem, bei dem die Lunge geschädigt ist und die Sauerstoffaufnahme über die Lunge daher nur noch eingeschränkt erfolgt.

Auch hier ergaben Untersuchungen, dass der Wirkstoff unter dem Einfluss von Johanniskraut-Präparaten rascher abgebaut wird, sich infolgedessen nicht mehr ausreichend lange und weniger effektiv zur Vorbeugung und Bekämpfung der Bronchien-Verkrampfung und der entzündlichen Prozesse in den Atemwegen ausbreiten kann.

Wechselwirkungen mit blutverdünnenden Medikamenten

Johanniskrautpräparate stören die Wirkung von blutgerinnungshemmende Mitteln. Diese werden zur Vorbeugung von Thrombosen, Schlaganfällen, Herzinfarkten, Embolien und nach Operationen eingesetzt. Die untersuchten Blutproben ergaben, dass bei einer gleichzeitigen Anwendung von Johanniskrautpräparaten die Blutgerinnungswerte so drastisch stiegen, dass eine Erhöhung der Medikamente gegen Blutgerinnung notwendig wurde, um die benötigte Sicherheit gewährleisten zu können.

Hypericum-Präparate behindern die Wirkung von Blutgerinnungs-Hemmern aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten. Diese enthalten die Wirkstoffe Phenprocoumon oder Warfarin. Vitamin K, normalerweise für die Blutgerinnung zuständig, wird durch sie neutralisiert und Blutgerinnsel vermieden. Im Gegensatz beispielsweise zu Heparin können diese Präparate auch in Tablettenform eingenommen werden. Sie dienen der Vorbeugung von Embolien, Thrombosen und Blutgerinnseln mit Schlaganfallrisiko, ebenso werden sie nach Herzinfarkten und generell nach Operationen gerne eingesetzt.

Vitamin K wirkt mit bei der Bildung von Gerinnungs-Eiweißen und wird dabei immer wieder verwendet. Die genannten Medikamente unterbrechen diesen Rückbildungsprozess, so dass das aktiv verfügbare Vitamin K in der Menge reduziert wird. Blutproben nach gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut ergaben, dass die Blutgerinnungswerte immens stiegen und die Dosis des Medikaments stark erhöht werden musste, um die notwendige Sicherheit wiederherzustellen. Vermutlich findet auch in diesem Fall die beschleunigte Verarbeitung der Wirkstoffe über die Leber statt.

Ganz ähnliche Beobachtungen machten Wissenschaftler übrigens auch bei einem etwas anders wirkenden Blutverdünner, Ticlopidin.

Nach einer Organtransplantation

Eine durch Studien und Tests nachgewiesene Wechselwirkung wurde bei Immun-Suppresssiva und Johanniskrautpräparaten belegt. Immun-Suppressiva sind Medikamente, die nach Organtransplantationen eingenommen werden müssen, damit das körpereigene Immunsystem heruntergefahren wird und das neue Organ nicht als Fremdkörper ansieht und abstößt. Bei einer Einnahme von Johanniskraut konnte eine Abstoßungsreaktion von über 70 % nachgewiesen werden. Die Symptome dafür, als auch die Plasmakonzentration des Wirkstoffes verbesserte sich, sobald das Johanniskrautpräparat keine Wirkung mehr zeigte.

Wechselwirkungen mit HIV-Medikamente

Ebenso um knapp 60 % wurde die Wirksamkeit von HIV-Medikamenten festgestellt, wenn gleichzeitig eine Medikation mit Johanniskrautpräparaten vorlag. Dies konnten nicht nur Studien nachweisen, sondern auch die klinische Praxis. Verantwortlich hierfür ist, wie in vielen Fällen, der beschleunigte Abbauprozess in der Leber.

Wie sieht es mit Alkohol aus?

Wechselwirkungen von Johanniskraut-Zubereitungen mit Alkohol sind bisher nicht bekannt. Normaler (maßvoller) Genuss von alkoholischen Getränken während der Einnahme von Hypericum kann keinen Schaden anrichten. Menschen mit Suchtproblematik sollten selbstverständlich mit Alkohol extrahierte Tinkturen meiden und lieber auf Pulver, Tees und Extrakte zurückgreifen.

Eine Studie aus den USA dem Jahr 1998 ergab seine bemerkenswerte Beobachtung: Laborratten, die auf den Konsum von Alkohol konditioniert waren, begannen, lieber Wasser zu trinken, je länger sie zusätzlich Johanniskraut verabreicht bekamen. Ob eine solche Verhaltensänderung auch bei Menschen eintreten könnte, bedarf weiterer Forschungsarbeit. Neuere Beobachtungen scheinen die Vermutung zu bestätigen.

Die besonderen Fälle

Können Kinder Johanniskraut einnehmen?

Johanniskraut ist ein sehr altes Heilmittel, welches laut traditioneller Volksmedizin in jedem Alter gegeben werden kann. Doch einige Studien warnen vor einer Einnahme bei Kindern, die jünger als 12 Jahre alt sind. Durch lange Erfahrung und klinischen Nachweisen ist es möglich Kinder, die an Angstzuständen, Entwicklungsstörungen, Unruhe und Albträume leiden, Johanniskraut einnehmen zu lassen. Kinder sprechen hervorragend auf das Johanniskraut an und ist in den meisten Fällen auch mit Erfolg gekrönt.

Johanniskraut ist ein uraltes Heilmittel gegen eine Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden, unter anderem bei Verbrennungen, Verstauchungen, Verletzungen, als Kräftigungsmittel, bei Nervenschmerzen und selbst bei Magen-Darm-Problemen. Während in einigen Publikationen vor der Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren gewarnt wird, kommt Johanniskraut in der traditionellen Volksmedizin ohne Rücksicht auf das Lebensalter zum Einsatz. Damit zeigt eine sehr lange Erfahrung, dass Johanniskraut bei Kindern gefahrlos und mit Erfolg anwendbar ist.

Angstzustände, Bettnässen, Alpträume oder Schlafwandeln sind bei Kindern oft Symptome für eine Depression. Sie sprechen sehr gut auf die Behandlung mit Hypericum an. Oft gehen solche Anzeichen mit Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeit, wie etwa extremer Schüchternheit, Lern- und Konzentrationsstörungen oder Stottern einher. Kinder und Jugendliche mit massiven psychischen Störungen bedürfen der Hilfe. Die Einnahme von Antidepressiva ist hier nicht immer ausreichend.

Wer darf auf keinen Fall Johanniskraut einnehmen?

Unter folgenden Bedingungen darf kein Johanniskraut eingenommen werden:

  • wenn man an einer schweren depressiven Störung leidet.
  • wenn man andere chemische Antidepressiva einnimmt, denn das Johanniskraut kann die Wirksamkeit abschwächen oder verstärken.
  • wenn man aufgrund von Krankheiten oder einer Behandlung ohnehin schon empfindlich gegenüber UV-Strahlung ist.
  • wenn man an einer Krebserkrankung leidet und mit speziellen Krebsmedikamenten behandelt wird.

Johanniskraut in der Schwangerschaft und Stillzeit

Nicht wenige Frauen sind während der Schwangerschaft oder nach einer Geburt extrem anfällig für Depressionen. Die Ursache können die hormonellen Verschiebungen, schwierige Lebensumstände oder andere Faktoren sein. Johanniskraut als mildes, verlässliches und natürliches Antidepressivum bietet sich hier geradezu an.

Für die Schwangerschaft und Stillzeit liegen allerdings kaum Studien oder Befunde über den Einsatz von Johanniskraut vor. Allerdings wurde auch niemals eine toxische Wirkung auf den Embryo bei Verwendung von Johanniskraut während der Schwangerschaft nachgewiesen. Offenbar ist die Einnahme in der Schwangerschaft und auch anschließend beim Stillen gefahrlos und ohne Nebenwirkungen möglich. Immer vorausgesetzt, Arzt und Patienten bleiben wachsam und reagieren sofort, wenn sich unliebsame Symptome zeigen.

Tests in der Stillzeit ergaben, dass weder in der Milch noch im Blut der Säuglinge Wirkstoffe des Johanniskrauts auftauchten. Allerdings kann die Produktion von Prolaktin, dem Hormon zur Milchbildung, etwas eingeschränkt werden. Je öfter die Frauen das Kind anlegen, desto besser – eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in der Stillzeit versteht sich von selbst. Beides sollte einen Mangel an Muttermilch verhindern.

Nach einer Organtransplantation auf keinen Fall einnehmen

Nachgewiesene Wechselwirkungen bestehen auch zwischen Johanniskraut-Zubereitungen und Immun-Suppressiva – das sind Medikamente, wie sie beispielsweise nach Organtransplantationen verabreicht werden, um das körpereigene Immunsystem zu unterdrücken, damit das neue Organ nicht als Fremdkörper abgestoßen wird. Diese Aufgabe erfüllen Präparate wie beispielsweise Ciclosporin oder Tacrolimus.

Bei einsetzenden Abstoßungsreaktionen stellten die Ärzte stets eine herabgesetzte Wirkstoffkonzentration des betreffenden Medikaments um bis zu 70% fest. Sowohl die Symptome als auch die Plasmakonzentration des Wirkstoffes verbesserten sich, sobald das Johanniskraut-Präparat abgesetzt wurde.

Auch bei Einnahme von AIDS- oder Krebs-Medikamenten gilt: Johanniskraut meiden

Ebenfalls um fast 60% verringert wurde die Wirksamkeit von AIDS- oder auch Krebs-Medikamenten wie Indinavir und Nevirapin, Imatinib und Irinotecan, wenn zeitgleich Johanniskraut eingesetzt wurde. Dies dokumentierten Studien ebenso wie die klinische Praxis. Verantwortlich dafür sind die bereits erwähnte verstärkte Abbau-Aktivität in der Leber sowie möglicherweise eine erhöhte Aktivität des P-Glykoprotein. Diese Substanz pumpt proaktiv Fremdstoffe aus den Zellen heraus.

Keine gleichzeitige Einnahme mit anderen Antidepressiva: Serotonin-Syndrom als Wechselwirkung

Sowohl Johanniskraut in jeder Form als auch die meisten gängigen chemischen Antidepressiva blockieren (unter anderem) die Serotonin-Rezeptoren im Gehirn. Das hat zur Folge, dass größere Mengen von Serotonin frei verfügbar sind. Die Folge könnte eine Art Serotonin-Vergiftung oder besser, ein Serotonin-Syndorm sein, das mit starker Unruhe, Schwitzen, Zittern, Absinken des Blutdrucks und sogar Koma einhergehen und gefährlich werden kann.

Die Literatur ist hier widersprüchlich – die Einnahme von Johanniskraut und chemischen Antidepressiva zur gleichen Zeit ist im Grunde eine Kontraindikation. Keinesfalls sollten Patienten daher von sich aus und ohne Nachfragen beim Arzt chemische Antidepressiva mit Johanniskraut-Präparaten zu ergänzen oder zu verstärken versuchen.

Es wird empfohlen, sich nur auf die Einnahme von Johanniskraut zu beschränken, da chemische Antidepressiva ohnehin nicht gesund sind und kaum die Depression behandeln können. Dazu hier mehr: Johanniskraut gegen Depression.

Wechselwirkungen mit anderen Substanzen und Arzneien

Unbedingt mit dem Arzt abzuklären ist eine Einnahme von Johanniskraut, wenn regelmäßig Insulin verabreicht werden muss oder das Diabetes-Medikament Gliclazids. Auswirkungen hat es auch auf ein Mittel zur Blutfettsenkung, Simvastadin. Auch wer nur gelegentlich eine Arznei benötigt, sollte damit rechnen, dass die übliche Acetylsalicyl-Tablette (Aspirin) gegen Kopfschmerzen oder der Magenschutz Omeprazol vollkommen wirkungslos bleiben – was wiederum am beschleunigten Abbau der Wirkstoffe unter Einfluss von Hypericum liegt.

Ein weiteres Phänomen ist die neutralisierende Wirkung von Johanniskraut (und Alkohol) auf Medikamente wie Dihydropyridin – ein Mittel gegen Bluthochdruck.

Kann man Johanniskraut auch im Sommer einnehmen?

Besonders bei sehr hellhäutigen Menschen macht sich die verstärkte Photosensibilisierung durch Johanniskraut-Einnahme, eine Lichtempfindlichkeit der Haut und auch der Augen bemerkbar. Das bedeutet, dass die Einnahme im Sommer zwar fortgesetzt werden kann, doch auf ausgedehntes Liegen in der Sonne sollten die Patienten verzichten. und draußen stets eine gute Sonnenbrille tragen sollten. In der Homöopathie wird Hypericum (meist in den Potenzen D3 oder D6) übrigens gern gegen typischen heftigen Sommer-Durchfall gepaart mit Hautausschlägen erfolgreich angewendet.

Ist ein Solarium-Besuch möglich?

Für die natürliche Vitamin-D-Produktion und zur Stimmungsaufhellung genügt schon eine kurze Zeit der Einwirkung des Sonnenlichts auf die Haut. Wer über länger hochdosiertes Johanniskraut verwendet, muss allerdings auf Extra-Bräune aus dem Solarium und auf ausgedehnte Sonnenbäder verzichten. Andernfalls droht sehr schnell ein heftiger Sonnenbrand. Der Grund für die Vorsicht ist die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, in diesem Fall auch als Hyperizismus bekannt. Die Haut „verbrennt“ nicht nur rascher, sie reagiert häufig sogar mit Blasen, Pusteln, Rötungen – wie bei einer Allergie.

Das bedeutet selbstverständlich keinen Verzicht auf ausgedehnte Aufenthalte, Bewegung und Sport im Freien! Betroffene, insbesondere Menschen mit von Natur aus sehr heller Haut, sollten lediglich etwas Rücksicht nehmen und sich besonders schützen, so lange sie Johanniskraut einnehmen.

Hier ist Vorsicht geboten

Weil Johanniskraut die Aktivität eines Enzyms verstärkt, bekannt als Cytochrom P450 3A4, werden die Wirkstoffe einer ganzen Reihe von Medikamenten über die Leber sehr viel schneller abgebaut als dies für gewöhnlich der Fall ist. Im Blut betroffener Patienten fanden sich entsprechend verringerte Wirkstoffkonzentrationen – oder erhöhte Marker für die jeweils behandelte Erkrankung. Damit gilt als erwiesen, dass Johanniskraut tatsächlich die Wirkung einiger Präparate/Medikamente aufheben kann. In solchen Fällen gilt es, mit dem Arzt abzusprechen, ob es Sinn macht, die Dosis des Johanniskrautpräparates herabzusetzen oder ob ein Absetzen notwendig ist. Gelegentlich kann der Patient auf eine andere als die verwendete Zubereitungsart zurückgreifen. Eine Selbstmedikation ohne Rücksprache mit einen Mediziner ist keinesfalls empfehlenswert, wenn gleichzeitig bestimmte Arzneien eingenommen werden müssen: Das Risiko unerwünschter Interaktionen im Organismus kann bei einer schwerwiegenden Erkrankung schlimme Folgen haben.

Fazit: Johanniskraut für gesunde Menschen wenig Nebenwirkungen

Wie bei allen wirksamen Naturheilmitteln gilt es auch hier, Grenzen der Selbstbehandlung zu akzeptieren und bei komplizierten Problemen medizinischen Rat einzuholen. Denn die beste Arznei kann nicht wirken, wenn sie falsch eingesetzt wird.

Erfahrung und zahlreiche klinische Studien bestätigen jedoch: Johanniskraut ist ein gutes und vielseitiges Heilmittel für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wer keine anderen Medikamente einnimmt, muss keine Nebenwirkungen befürchten. In den seltenen Fällen, in denen sie auftreten, sind sie äußerst milde.

Wie bei so ziemlich allen Naturheilmitteln ist es auch bei Johanniskraut wichtig, die Grenzen einer Selbstmedikation hinzunehmen und sich bei schwerwiegenden Depressionen Hilfe zu holen. Durch viele Studien und klinischen Berichten kann bestätigt werden, dass eine Einnahme von Johanniskraut durchweg positive Folgen hat, solange keine anderen Medikamente eingenommen werden. Doch auch wer die Sonne etwas meidet, wird keine Probleme durch das Johanniskraut bekommen. Die Nebenwirkungen, die von Johanniskrautpräparaten ausgehen können, sind im Vergleich zu den psychischen Leiden der Betroffenen sehr gering.

Wer regelmäßig seine Leberwerte untersuchen lässt, muss sich auch keine Gedanken machen, dass die Leber irgendwelche Schäden durch die Einnahme des Johanniskrautextrakts nehmen wird. Wer keine Müdigkeit oder Gewichtszunahme riskieren will, sollte nur eine geringe Dosis der Heilpflanze einnehmen. Stellt man außergewöhnliche Symptome bei sich fest, sollte man einen Arzt aufsuchen.

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